
Anwendung für Energieversorger
Die Energiewelt verändert sich rasant: ein steigender Anteil erneuerbarer Quellen, wachsende und schnell wechselnde Lasten und der gleichzeitige Anspruch an eine unterbrechungsfreie Versorgung. Dafür brauchen Versorger jederzeit den Überblick über die Energieflüsse im Netz. Nur so lassen sich die Netzstabilität sichern, Risiken von Überlastungen vermeiden und Verluste konsequent reduzieren.
Netzzustandsermittlung nach §14a EnWG mit dem UMG 800
Herausforderung
Die verpflichtende Netzzustandsermittlung gemäß §14a EnWG bildet die Basis zur netzorientierten Steuerung. Netzbetreiber müssen Netzzustände dokumentieren und Steuerbefehle innerhalb von 5 Minuten übermitteln. Bei netzorientierter Steuerung muss der Netzbetreiber kritische Situationen mit abgangsscharfen Messwerten belegen – nur so lassen sich Maßnahmen rechtfertigen.
Deshalb müssen die Netzbetreiber nicht nur neue Ortsnetzstationen und Verteiler mit Messtechnik ausrüsten. Sie müssen auch bereits bestehende Stationen nachrüsten oder ertüchtigen. Ältere Stationen sind oft nicht dafür ausgelegt: Die benötigten Datenverbindungen sind nicht ausreichend vorhanden, auch ist der Platz in den Ortsnetzstationen und Verteilern nicht immer gegeben.
Lösung
Das UMG 800 ermöglicht die benötigte Netztransparenz zur Umsetzung des § 14a. Mit den Erweiterungsmodulen und der Nutzung von Messgruppen kann ein Betreiber mit nur einem Gerät bis zu 32 Abgänge überwachen. Mit der schmalen Bauform und den kompakten Modulen lässt sich das UMG 800 perfekt in neue und vorhandene Systeme integrieren.
Zahlreiche Kommunikations-Schnittstellen sowie Whitelisting, individuelle Modbus-Adresslisten und weitere Features vereinfachen die Systemintegration zusätzlich und ermöglichen eine Echtzeitübertragung der Daten.
Auswertung
Auf dem Remote Display RD 96 können Betreiber die Daten des UMG 800 vor Ort auslesen und analysieren. Diverse Konfigurationen sind über das zusätzliche Display möglich, das als Wartungsdisplay entweder fest eingebaut oder mobil verwendet werden kann. Der Anschluss erfolgt über die USB-Schnittstelle. Auch die Fernwartung und -analyse ist über den integrierten Webserver problemlos möglich.
Systemintegration
Das UMG 800 mit 2TE Größe und die platzsparenden 800-CT8-LP-Module lassen sich mühelos in bestehende Ortsnetzstationen einbinden. Verschiedenste Schnittstellen vereinfachen den Anschluss vor Ort, Kommunikationsprotokolle wie OPC UA und Modbus TCP/IP bieten einfache Einbindungsmöglichkeiten. Mechanismen wie Modbus Whitelisting erhöhen die Datensicherheit zusätzlich. Ein integrierter Speicher hält alle relevanten Daten vor, sollte die Verbindung einmal unterbrochen werden.
Netzstabilisierung mit dem UMG 800
Herausforderung
Ein regionaler Energieversorger wollte die Energieeffizienz in seinem Netz verbessern und damit den Energieverbrauch optimieren. Trotz moderner Technik führten unerwartete Lastspitzen und ineffiziente Verbrauchsmuster zu erhöhten Betriebskosten und Netzschwankungen.
Lösung
Der Energieversorger setzte das UMG 800 ein und überwachte damit gerasterte und gleitende Durchschnittswerte. Dank dieser Funktion erhielt der Energieversorger eine präzise Langzeitübersicht über den Energieverbrauch und die Netzbelastung. Besonders hilfreich war die Erfassung der kritischen 200-ms-Minimal- und Maximalwerte. Mit ihnen konnte der Betreiber Lastspitzen frühzeitig erkennen und schnell auf potenzielle Probleme reagieren. Mit diesen Daten konnte das Unternehmen gezielte Maßnahmen ergreifen, Ausfälle vermeiden und den Energieeinsatz im Netz optimieren.
Die Techniker konnten mit Hilfe der einfachen Integration in die bestehenden Systeme über OPC UA und Modbus/TCP den Energieverbrauch jederzeit überwachen und fundierte Entscheidungen zur Netzoptimierung treffen. Durch die kontinuierliche Überwachung der Durchschnittswerte konnte der Energieversorger ineffiziente Verbräuche erkennen und nachhaltige Maßnahmen zur Energieeinsparung implementieren.
Netzstabilisierung
Das Erfassen und Speichern von gerasterten und gleitenden Durchschnittswerten zeigt Trends im Energieverbrauch auf. Gleichzeitig speichert das Messgerät kritische 200ms Max./Min.-Werte, mit denen sich Lastspitzen frühzeitig erkennen lassen. Daraufhin können Betreiber geeignete Maßnahmen ergreifen. Zusätzlich bietet das UMG 800 1-Minuten-Mittelwerte für Strom- und Leistungsaufzeichnungen, mit denen sich regulatorische Anforderungen und eine proaktive Netzstabilisierung realisieren lassen. Die hohe Messgenauigkeit und Echtzeitdaten ermöglichen schnelles Eingreifen bei Störungen.
Weitere Highlights für Energieversorger
Kommunikation
Das UMG 800 bietet eine einfache Integration in Fremdsysteme. Messwerte sind jederzeit und überall über OPC UA und Modbus/TCP sowie den integrierten Webserver abrufbar. Zusätzlich können die Betreiber über den integrierten Webserver frei konfigurierbare Modbus-Adresslisten erstellen. Das ermöglicht den einfachen Datenzugriff und individuelles Mapping auf vorhandene Kommunikationsstrukturen.
Die Kommunikation und Datenanalyse vor Ort sind über das Remote Display RD 96 möglich, das über die USB-Schnittstelle einfach verbunden werden kann. So sind Konfigurationen und Störanalysen auch bequem vor Ort umzusetzen.
Die integrierten Vergleicher im Energieanalysator reduzieren den Datenverkehr und die damit verbundenen Kosten – schließlich versendet das Gerät nur bei Grenzwertüberschreitungen entsprechende Meldungen. Ist die Kommunikation einmal unterbrochen, sind die Daten dank des großzügig ausgelegten Speichers von 4 GB sicher, eine kontinuierliche Datenaufzeichnung ist gewährleistet.
Kosteneffizienz
Dank der virtuellen Messgruppen können Sie die Hardwarekosten reduzieren und Messkanäle optimal nutzen. Erstellen und kombinieren Sie Messwerte für 3- und 4 Phasen Anwendungen virtuell und effizient- ganz ohne zusätzliche Hardware. Durch die Nutzung virtueller Parameter können Sie die notwendigen physischen Geräte reduzieren.
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